Quick Facts:

  • Summen, Pfeifen, Rauschen – vieles ist möglich
  • Gerade nachts leiden die Betroffen in hohem Maße
  • Erster Ansprechpartner ist der Hals-Nasen-Ohren Arzt
  • Ohrgeräusche länger als einen Monat sind chronisch
  • Die Behandlung ist nicht immer leicht aber häufig machbar

Wenn es rauscht, pfeift und brummt im Kopf, handelt sich meist um Ohrgeräusche. Am meisten verbreitet ist hier der allseits bekannte Tinnitus. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über seine Entstehung, den Verlauf und die Möglichen Therapieansätze bei Ohrgeräuschen.

Tinnitus – Bei mir piepts wohl

Häufig handelt es sich beim Tinnitus um hohe Pfeif- und Piepstöne, die entweder dauerhaft im Ohr klingen oder in bestimmten Intervallen immer wieder auftreten. Manche Patienten plagt ein Rattern, Zischen, Rauschen, Sausen oder tiefes Brummen. Andere Tinnitusvarianten gleichen sogar einem vorbeifahrenden Zug oder einer Bohrmaschine.

Ohrgeräusche an sich kennt fast jeder. Die Ohrgeräusche können ein- oder beidseitig auftreten, nur vorübergehend nach hohem Lautstärkeeinfluss bestehen oder chronisch werden, mit unterschiedlichen Krankheitsfaktoren in Zusammenhang stehen oder mit einer psychischen Tinnitusbelastung verbunden sein.

Tinnitus: Symptome & Formen

Tinnitus ist zunächst keine eigenständige Erkrankung, sondern ein einzelnes Symptom für unterschiedliche andere Störungen im Körper. Als erste Vermutung werden häufig Schäden und Erkrankungen im Ohr selbst, etwa durch Entzündungen oder starke Lärmeinwirkung genannt. Bei jedem hundertsten Betroffenen ist der Leidensdruck so hoch, dass sich der Tinnitus zu einer Krankheit mit teilweise tiefgehenden psychischen Leiden entwickeln kann, beispielsweise ausgelöst durch Schlafentzug.

Hinzu kommen dann häufig noch Begleiterscheinungen wie Geräuschüberempfindlichkeit (Hyperakusis) & Konzentrationsstörungen. Entsprechend unterscheiden die Mediziner zwei Hauptformen, nämlich den akuten und den chronischen Tinnitus.

  • Akuter Tinnitus: Der Krankheitsbeginn liegt weniger als etwa drei Monate zurück. Häufig tritt der Tinnitus im Zusammenhang mit einer Ohrerkrankung auf. Er kann jedoch in einen länger andauernden Tinnitus übergehen.
  • Chronischer Tinnitus: Die Ohrgeräusche bestehen seit mehr als drei Monaten und können, oft trotz Behandlung, viele Jahre anhalten. Manche Betroffene kommen mit den andauernden oder wechselnden Begleittönen im Alltag zurecht, sie kompensieren sie.

 

Unterschiedliche Tinnitusbelastung

Je nach Belastungsgrad für den Patienten wird der Tinnitus in vier Grade eingeteilt. Die Grade 1 und 2 betreffen den kompensierten Tinnitus, der gar nicht (Grad 1) oder nur gelegentlich wirklich als Störung empfunden wird. (Grad 2).

Die Grade 3 und 4 beziehen sich auf einen dekompensierten Tinnitus, also einen Tinnitus, der mit einem erheblichen (Grad 3) oder einem sehr schwergradigen Leidensdruck mit einer psychischen Erkrankung (Grad 4) einhergeht.

Rund 1,5 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter einem chronischen Tinnitus, etwa acht bis 13 Prozent der Betroffenen leiden sogar erheblich darunter.

Erfreulich andererseits: Selbst nach vielen Jahren mit hartnäckigem Tinnitus klingen bei bis zu einem Drittel der Betroffenen die Ohrgeräusche selbst nach Jahren wieder ab.

Tinnitus – Was kann die Ohrgeräusche beeinflussen?

Dauerstress und hohe psychische Belastungen wirken sich grundsätzlich negativ auf die Wahrnehmung der Ohrgeräusche aus.

Auch schmerzhafte Bewegungseinschränkungen an der Halswirbelsäule und Störungen der Kiefer-Kaumuskulatur können über bestimmte Nervenverbindungen dazu beitragen, dass ein Tinnitus in seiner Stärke und Intensität variieren kann. Die gute Nachricht daran: Mit der richtigen Therapie lassen sich so Ohrgeräusche positiv beeinflussen indem sie durch Massagen oder Chiropraktische Anwendungen verringert werden können.

Der Tinnitus kann mit vielen Verschiedenen Erkrankungen im Zusammenhang stehen. Therapeutisch stehen sowohl schulmedizinisch als auch naturheilkundlich viele Unterschiedliche Verfahren wie Akkupunktur, Homöopathie, orthomolekulare Medizin zur Verfügung, um dem Betroffenen möglichst gut zu helfen.